Geschäftsbericht BANK-now 2022
Menü

Rückblick 2022

Schweizer Wirtschaft hält sich vergleichsweise gut.

Die Schweizer Wirtschaft hat sich im vergangenen Jahr den Erwartungen entsprechend entwickelt, dies aber vor allem dank der stützenden Wirkung der robusten Binnennachfrage. Nach den beiden von der Corona-Krise geprägten Vorjahren, profitierte der private Konsum von Aufholeffekten. Begünstigend wirkten dabei die hohen Beschäftigungszahlen. Die Arbeitslosenquote sank kontinuierlich und lag im Dezember 2022 gemäss dem Staatssekretariat für Wirtschaft SECO mit 2.1% deutlich unter der Quote von 2021. Gleichzeitig begannen sich im Verlaufe des Jahres Preissteigerungen bemerkbar zu machen, namentlich bei der Energieversorgung. Im Sommer erreichte die Inflation mit 3.5% den höchsten Stand seit dreissig Jahren. Der starke Schweizer Franken trug dazu bei, die Importpreise in Schach zu halten und damit eine noch höhere Inflation zu verhindern. Auch wenn sich die Schweizer Konjunkturzahlen im Vergleich zu anderen Ländern ansprechend präsentierten, kühlte sich der Aufschwung gegen Ende des Jahres ab.

Diese Entwicklung korrespondiert auch mit dem subjektiven Empfinden der Bevölkerung in der Schweiz. Gemäss dem «Credit Suisse Sorgenbarometer 2022» hat der vormals starke Optimismus deutlich nachgelassen. Die geopolitischen Spannungen hinterlassen Spuren ebenso wie die Sorge um eine sichere, bezahlbare Energieversorgung und eine langfristig finanzierbare Altersvorsorge. Unverändert an der Spitze steht die Sorge der Schweizerinnen und Schweizer um die Umwelt.

Erholung bei Konsumkrediten und Rückgang bei Fahrzeugverkäufen.

Das Marktvolumen für Konsumkredite konnte im Geschäftsjahr 2022 gemäss der Zentralstelle für Kreditinformation ZEK mit CHF 8.4 Mia. um 7.3% gesteigert werden. Das Neugeschäft bei den Konsumkrediten profitierte mit +16% von einem deutlichen Wachstum und erreichte CHF 4.5 Mia.

Der Fahrzeugmarkt musste einen weiteren Rückschlag hinnehmen, nachdem er bereits im Vorjahr um rund ein Viertel eingebrochen war. Laut auto-schweiz, der Vereinigung Schweizer Automobil-Importeure, verschlechterte sich die Anzahl Neuwagenverkäufe gegenüber 2021 um 5.3%. Die Produktions- und Lieferschwierigkeiten bei Halbleiterchips, die für vielfältige Steuerungsaufgaben in Fahrzeugen benötigt werden, bremsten das Wachstum weiterhin stark und damit auch die Neu- und Gebrauchtwagenverkäufe. So konnten auch 2022 viele Fahrzeuge aufgrund fehlender Halbleiter nicht oder nur mit erheblicher Verzögerung an die Kunden ausgeliefert werden. Ein rasches Ende der Versorgungsengpässe ist 2023 bedingt in Sicht.

Entwicklung in den Geschäftsfeldern der Bank.

Die BANK-now AG ist als spezialisierte Anbieterin von Konsumfinanzierungen in den Bereichen Kreditfinanzierung und Fahrzeugfinanzierung tätig.

Kreditfinanzierung
Die BANK-now AG bietet klassische Ratenkredite unter der Produktmarke CREDIT-now an und verfolgt dabei eine Multi-Channel-Strategie. Die Kunden erreichen die Bank direkt über die Online- und Offline-Kanäle sowie über Vertriebspartner.

Die im Berichtsjahr gestiegene Nachfrage nach Finanzierungen widerspiegelt sich auch in der positiven Entwicklung des Geschäftsvolumens in der Kreditfinanzierung: Dank einer erfreulichen Steigerung der Neuabschlüsse von Privatkrediten nahmen die Ausleihungen um insgesamt 9% zu.

Besonders erfreulich war dabei die Entwicklung im Direktgeschäft, in dem insbesondere der Online-Kanal weiter an Bedeutung gewonnen hat. Dabei zeigt sich, dass ein kundengerechtes, transparentes und übersichtliches Finanzierungs- und Service-Angebot, unterstützt durch grosse Kundennähe und eine effektive Marktbearbeitung, Wirkung erzielt. Ebenso positiv zur Geschäftsentwicklung beigetragen hat zudem die 2021 gestartete und 2022 etablierte Zusammenarbeit mit der Credit Suisse, dank der Kredit-Interessenten in der CSX App einfach und digital ihre Kreditanfrage stellen können. Gut entwickelt hat sich zudem auch das Geschäft über Vermittler, in dem die BANK-now AG im Berichtsjahr ihre Anstrengungen zur verstärkten Integration in deren Wertschöpfungsketten weiter vorangetrieben hat.

Fahrzeugfinanzierung
Die BANK-now AG bietet leasing- und kreditbasierte Finanzierungslösungen für den Kauf neuer und gebrauchter Motorfahrzeuge an. Sie kooperiert als markenunabhängige Finanzierungspartnerin mit Schweizer Garagen und Händlern von Personenwagen, Nutzfahrzeugen, Motorrädern und Caravans. Grösste Bedeutung misst die BANK-now AG exklusiven Partnerschaften mit Herstellern und Importeuren in der Retail- wie auch der Wholesale-Finanzierung zu.

In der Fahrzeugfinanzierung gelang es trotz der anhaltenden Lieferengpässe von Halbleitern und anderen Komponenten, über Markt zu wachsen. Die Ausleihungen konnten 2022 deutlich um 11% erhöht werden. Dies ist insbesondere auf unser hervorragendes Kundenportfolio und die sehr gute Entwicklung der strategischen Partnerschaften sowie der Vertriebspartner zurückzuführen.

Mitarbeitende.

Per Ende 2022 beschäftigte die BANK-now AG am Hauptsitz in Horgen und in 16 Filialen in der ganzen Schweiz 309 Mitarbeitende (umgerechnet auf Vollzeitstellen) und 14 Auszubildende. Der Personalbestand hat sich damit gegenüber dem Vorjahr um 21 Mitarbeitende erhöht.

Bei der HR-Strategie führt unter anderem die bestehende Aufmerksamkeit für die Themen «Diversity» und «Inclusion» zu positiven Entwicklungen und Rückmeldungen aus dem Markt sowohl bei den Bewerbungen als auch bei den Anstellungen. Die getroffenen Massnahmen führen zu einem erhöhten Interesse an der BANK-now AG als aufgeschlossener Arbeitgeberin, die beispielsweise flexible Arbeitsmodelle, gemischte Teams und geschlechtsunabhängige Lohngleichheit als zentrale Stützen einer gesunden Personalentwicklung wertet. Der weiterhin zunehmende Anteil von Mitarbeiterinnen auf Managementstufe unterstreicht den Erfolg dieses Kurses.

Infrastruktur.

Im Geschäftsjahr 2022 wurde im Rahmen des Lifecycle-Managements die Erneuerung der IT-Plattform-Infrastruktur weiter vorangetrieben, um auch in Zukunft den reibungslosen und fehlerfreien Betrieb der BANK-now Applikationen sicherzustellen. In diesem Kontext wurden alle Drucker durch neuere und leistungsstärkere Geräte ersetzt sowie die Netzwerk-Infrastruktur erneuert. Gleichzeitig wurde die IT-Target-Architektur weiterentwickelt, um den gestiegenen Anforderungen bezüglich Digitalisierung, Flexibilität und Erweiterbarkeit gerecht zu werden.

Filialen.

Das Filialnetz mit 16 Standorten per Ende 2022 ist weiterhin ein wesentlicher Bestandteil des Geschäftsmodells der BANK-now AG und trägt massgeblich zum Erfolg im Kreditdirektgeschäft bei. Im Berichtsjahr waren keine Änderungen im Filialbestand zu verzeichnen.

Ausleihungen.

Der Gesamtbestand der Konsumkredite erhöhte sich um 9% auf CHF 2.2 Mia., die Ausleihungen im Leasinggeschäft stiegen um 11% auf CHF 2.2 Mia. Die gesamten Kundenausleihungen nahmen gegenüber dem Vorjahr um 10% zu.

Risikoverlauf.

Die Risikobeurteilung für neue Kreditanträge wurde zu Beginn des Jahres aufgrund der Corona-Pandemie weiterhin laufend überprüft. Im Mai wurden alle Sondermassnahmen eingestellt, und seither erfolgt die Risikobeurteilung wieder wie vor der Pandemie. Die Beurteilung der makroökonomischen Lage, die in die Wertberichtigung einfliesst, ergab im Berichtsjahr keine zusätzlichen Risiken mit Kostenfolge. Auch der Krieg in der Ukraine hatte aufgrund des Geschäftsmodells der Bank keine Auswirkungen auf die Risikosituation. Insgesamt wirkte sich die in den letzten zwei Jahren leicht verschärfte Risikopolitik positiv auf die Risikosituation der BANK-now AG aus, und auch der erhöhte Anteil des Leasing-Geschäfts sowie spezifisch der strategischen Partner führte zu einer Verbesserung der Portfolioqualität.

Die Risikokosten beliefen sich auf CHF 36.4 Mio. gegenüber CHF 81.9 Mio. im Vorjahr. Sie fielen im Berichtsjahr somit um CHF 45.5 Mio. tiefer aus. Davon sind CHF 43.3 Mio. einem Sondereffekt geschuldet, der Umstellung des Wertberichtigungsmodells im Jahr 2021. Dass die Risikokosten trotz des starken Wachstums im Jahr 2022 darüber hinaus um weitere CHF 2.2 Mio. tiefer lagen, ist auf die zuvor dargelegte Verbesserung der Portfolioqualität zurückzuführen.

Risikobeurteilung des Verwaltungsrats der BANK-now AG.

In Übereinstimmung mit den Bestimmungen des Obligationenrechts muss die BANK-now AG Informationen zur Durchführung einer Risikobeurteilung offenlegen. Der Verwaltungsrat hat, basierend auf den allgemeinen Risiken, die für die Credit Suisse Group AG und ihre Tochtergesellschaften identifiziert wurden, eine Risikobeurteilung durchgeführt. Dabei hat der Verwaltungsrat die bestehenden Risikoanweisungen der Credit Suisse Group AG, der Credit Suisse (Schweiz) AG und der BANK-now AG sowie die entsprechenden Richtlinien und internen Weisungen beachtet.

Zinsertrag.

Der Zinsertrag ist die wichtigste Ertragskomponente der BANK-now AG. Aufgrund des starken Bestandswachstums im Leasing- und Kreditgeschäft konnte der Zinsertrag im abgeschlossenen Jahr um CHF 16.1 Mio. (+7%) gesteigert werden.

Eigene Mittel und Liquidität.

Die regulatorischen Vorschriften zur Eigenmittelunterlegung und die Liquiditätserfordernisse werden von der BANK-now AG per 31.12.2022 komfortabel eingehalten. Die BANK-now AG ist gemäss dem Entscheid der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA vom 6.6.2016 von der Einhaltung der Liquiditätsanforderungen nach RS 2015/2 «Liquiditätsrisiken Banken» auf Stufe Einzelinstitut befreit.

Gewinnausweis.

Die Jahresrechnung 2022 der BANK-now AG weist nach Steuern einen Gewinn von CHF 86.5 Mio. (+ CHF 40.1 Mio.) aus. Massgeblich verantwortlich für das sehr gute Ergebnis ist der höhere Zinsertrag (+ CHF 16.1 Mio.), der aus dem Wachstum bei den Kundenausleihungen resultierte. Trotz des erhöhten Zinsaufwands (+ CHF 8.9 Mio.) aufgrund der Zinswende konnte das Zinsresultat um CHF 7.2 Mio. gesteigert werden. Die Risikokosten fielen um CHF 45.5 Mio. tiefer aus. Davon sind CHF 43.3 Mio. einem Sondereffekt geschuldet – der Umstellung des Wertberichtigungsmodells im Jahr 2021. Dank der verbesserten Portfolioqualität konnten die Risikokosten darüber hinaus um weitere CHF 2.2 Mio. gesenkt werden, und dies trotz des starken Wachstums. Die übrigen Aufwände stiegen um CHF 4.8 Mio. Der Hauptgrund dafür waren höhere Ausgaben für Kommissionen. Der Geschäftsaufwand stieg aufgrund des Geschäftswachstums und der Investitionen in die Zukunft. Aufgrund des deutlich höheren Vorsteuergewinns stieg die Steuerbelastung um CHF 7.7 Mio. an.

Mit einem Jahresgewinn von CHF 86.5 Mio. weist die BANK-now AG für 2022 eines der besten Jahresergebnisse in ihrer Unternehmensgeschichte aus.