Rückblick 2023
Binnenkonsum stützt Schweizer Wirtschaft.
Die Schweizer Wirtschaft hat sich 2023 unterdurchschnittlich entwickelt, was den Erwartungen entsprach. Sie litt unter der schwachen Entwicklung der globalen Wirtschaft, die nach wie vor von geopolitischen Unsicherheiten und dem Krieg in der Ukraine geprägt war, und hatte mit der höheren Inflation und restriktiveren Geldpolitik zu kämpfen. Profitieren konnte das Wachstum in der Schweiz von der Binnennachfrage, die sich allerdings wegen steigender Preise im Verlauf der Monate ebenfalls abschwächte. Insgesamt wuchs das Schweizer Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vergangenen Jahr um 1.3%. Sehr gut war weiterhin die Beschäftigungslage: Die bereits im Vorjahr tiefe Arbeitslosenquote fiel im vergangenen Jahr erneut und erreichte mit 2.0% den tiefsten Stand seit mehr als 20 Jahren.
Wenig erstaunlich ist deshalb, dass sich die Sorge um den Verlust des eigenen Arbeitsplatzes gemäss dem «Credit Suisse Sorgenbarometer 2023» nicht mehr unter den 20 grössten Sorgen der Schweizerinnen und Schweizer befindet. An der Spitze dieses Barometers positionierten sich neu die Sorgen um die Gesundheit und Krankenkassen, während sich auch Umweltschutz/Klimawandel sowie die Altersvorsorge hartnäckig auf den vorderen Rängen hielten. Insgesamt beurteilten zwei Drittel der Schweizerinnen und Schweizer ihre eigene wirtschaftliche Lage als gut oder sogar als sehr gut, wie das seit rund zehn Jahren der Fall ist.
Wachstum bei Konsumkrediten und positive Entwicklung bei den Fahrzeugverkäufen.
Gemäss der Zentralstelle für Kreditinformation ZEK stieg das Marktvolumen der Konsumkredite 2023 um 7.7% auf CHF 9.0 Mia. an. Das Neugeschäft bei den Konsumkrediten profitierte mit +6% von einem deutlichen Wachstum und erreichte CHF 4.8 Mia.
Nach herausfordernden Jahren konnte sich der Fahrzeugmarkt in den vergangenen Monaten erholen und ist laut auto-schweiz, der Vereinigung Schweizer Automobil-Importeure, gegenüber 2022 um 11.6% gewachsen. Dabei waren im vergangenen Jahr zwei gegenläufige Trends zu beobachten: Die in den Vorjahren belastenden Produktions- und Lieferschwierigkeiten bei Halbleiterchips konnten weitgehend gelöst werden, was die Importe und Fahrzeugverkäufe belebte. Gleichzeitig führten zahlreiche Unsicherheiten, wie z.B. die Inflation, Energiekosten und Kriege, zu einer gewissen Zurückhaltung auf der Käuferseite, was ein grösseres Wachstum verhinderte.
Entwicklung in den Geschäftsfeldern der Bank.
Die BANK-now AG ist als spezialisierte Anbieterin von Konsumfinanzierungen in den Bereichen Kreditfinanzierung und Fahrzeugfinanzierung tätig.
Kreditfinanzierung
Die BANK-now AG bietet klassische Ratenkredite unter der Produktmarke CREDIT-now an und verfolgt dabei eine Multi-Channel-Strategie. Die Kundschaft erreicht die Bank direkt über die Online- und Offline-Kanäle sowie über Vertriebspartner.
Das Berichtsjahr war geprägt von einem veränderten Zinsumfeld, was eine Anpassung der Kundenzinsen an die gestiegenen Refinanzierungskosten erforderte. Trotz dieses anspruchsvollen Umfelds und des erhöhten Kundenzinsniveaus erzielte die BANK-now AG ein solides Bestandswachstum bei den Privatkrediten von 4.7% gegenüber dem Vorjahr. Als Folge der Strategie des selektiven Wachstums entwickelten sich die Kanäle wie geplant unterschiedlich: Während sich die Ausleihungen via Vermittler auf dem Vorjahresniveau bewegten, konnten die Kreditvergaben im Direktkontakt und in der sich weiterhin positiv entwickelnden Zusammenarbeit mit der Credit Suisse (Schweiz) AG überproportional gesteigert werden.
Fahrzeugfinanzierung
Die BANK-now AG bietet leasing- und kreditbasierte Finanzierungslösungen für den Kauf neuer und gebrauchter Motorfahrzeuge an. Sie kooperiert als markenunabhängige Finanzierungspartnerin mit Schweizer Garagen und Händlern von Personenwagen, Nutzfahrzeugen, Motorrädern und Caravans. Grösste Bedeutung misst die BANK-now AG exklusiven Partnerschaften mit Herstellern und Importeuren in der Retail- wie auch der Wholesale-Finanzierung zu.
In der Fahrzeugfinanzierung gelang es, weiterhin erfolgreich entlang der gesetzten Ziele zu wachsen. Die Ausleihungen vor Asset-Backed-Securities-Transaktionen (ABS-Transaktionen) konnten 2023 um 6.4% erhöht werden. Dies ist insbesondere auf unser hervorragendes Kundenportfolio und die sehr gute Entwicklung der strategischen Partnerschaften sowie der Vertriebspartner zurückzuführen.
Mitarbeitende.
Per Ende 2023 beschäftigte die BANK-now AG am Hauptsitz in Horgen und in 16 Filialen in der ganzen Schweiz 325 Mitarbeitende (umgerechnet auf Vollzeitstellen) und acht Auszubildende. Der Personalbestand hat sich damit gegenüber dem Vorjahr um 16 Mitarbeitende erhöht.
Die BANK-now AG hat vor zwei Jahren die Corona-Pandemie als Chance genutzt, ihre Digitalisierung voranzutreiben. Dies hat sich auch in der Arbeitssituation der Bank niedergeschlagen. Die Kombination von Homeoffice und Arbeit vor Ort ist zu einem festen Bestandteil geworden und wird von den Mitarbeitenden sehr geschätzt.
Bei der HR-Strategie führt unter anderem die Aufmerksamkeit für die Themen «Diversity» und «Inclusion» zu positiven Entwicklungen und Rückmeldungen aus dem Markt, sowohl bei den Bewerbungen als auch bei den Anstellungen. Die getroffenen Massnahmen führen zu einem erhöhten Interesse an der BANK-now AG als aufgeschlossene Arbeitgeberin, die beispielsweise flexible Arbeitsmodelle, gemischte Teams und geschlechtsunabhängige Lohngleichheit als zentrale Stützen einer gesunden Personalentwicklung wertet. Der weiterhin zunehmende Anteil von weiblichen Führungskräften auf Managementstufe unterstreicht den Erfolg dieses Kurses.
Infrastruktur.
Im Geschäftsjahr 2023 wurde im Rahmen des Lifecycle-Managements die Erneuerung der IT-Plattform-Infrastruktur abgeschlossen. Dies war ein sehr wichtiger Schritt, um auch in Zukunft den reibungslosen und fehlerfreien Betrieb der BANK-now Applikationen sicherzustellen. Gleichzeitig wurde die IT-Target-Architektur weiterentwickelt, um den gestiegenen Anforderungen bezüglich Digitalisierung, Flexibilität und Erweiterbarkeit gerecht zu werden.
Filialen.
Das Filialnetz mit 16 Standorten per Ende 2023 ist weiterhin ein wesentlicher Bestandteil des Geschäftsmodells der BANK-now AG und trägt massgeblich zum Erfolg im Kreditdirektgeschäft bei. Im Berichtsjahr waren keine Änderungen im Filialbestand zu verzeichnen.
Ausleihungen.
Der Gesamtbestand der Konsumkredite erhöhte sich im Berichtsjahr um 4.7% auf CHF 2.3 Mia. Die Ausleihungen im Leasinggeschäft stiegen um 6.4% auf CHF 2.4 Mia., werden aber aufgrund der Asset-Backed-Securities-Transaktionen (ABS-Transaktionen) mit CHF 2.0 Mia., also um CHF 0.44 Mia. tiefer, ausgewiesen (–13.0%). Die gesamten Kundenausleihungen nahmen dadurch gegenüber dem Vorjahr um 4.2% ab.
Risikoverlauf.
Die Risikobeurteilung für neue Kreditanträge wird regelmässig überprüft, bei Bedarf angepasst und durch trennscharfe Risikomodelle optimiert. Über die vergangenen Jahre konnte die Gesamtqualität des Portfolios verbessert werden. Dazu beigetragen haben insbesondere weiterentwickelte Risikomodelle, die während der Corona-Pandemie leicht verschärfte Risikopolitik, der erhöhte Anteil des Leasinggeschäfts sowie das primäre Wachstum bei den strategischen Partnern. Im Berichtsjahr wurde die makroökonomische Lage, die in die Wertberichtigungen einfliesst, konservativer beurteilt. Dies ist auf die Harmonisierung der Szenarien innerhalb der neuen Konzernstruktur zurückzuführen. Insgesamt resultierten aus diesen Effekten keine wesentlichen Kostenfolgen.
Die Risikokosten beliefen sich auf CHF 33.6 Mio. gegenüber CHF 36.4 Mio. im Vorjahr. Dieser Rückgang ist auf die ABS-Transaktionen zurückzuführen. Bereinigt zeigt sich ein stabiler Risikoverlauf. Dass sich die Risikokosten trotz des deutlichen Anstiegs der Ausleihungen nicht weiter erhöhten, ist auf die zuvor dargelegte weitere Verbesserung der Portfolioqualität zurückzuführen.
Risikobeurteilung des Verwaltungsrats der BANK-now AG.
In Übereinstimmung mit den Bestimmungen des Obligationenrechts muss die BANK-now AG Informationen zur Durchführung einer Risikobeurteilung offenlegen. Der Verwaltungsrat hat, basierend auf den allgemeinen Risiken, die für die Credit Suisse AG und ihre Tochtergesellschaften identifiziert wurden, eine Risikobeurteilung durchgeführt. Dabei hat der Verwaltungsrat die bestehenden Risikoanweisungen der Credit Suisse AG und der BANK-now AG sowie die entsprechenden Richtlinien und internen Weisungen beachtet.
Zinsertrag.
Der Zinsertrag ist die wichtigste Ertragskomponente der BANK-now AG. Dank des starken Bestandswachstums und der aufgrund höherer Refinanzierungskosten umgesetzten Preisanpassungen im Leasing- und Kreditgeschäft konnte der Zinsertrag im abgeschlossenen Jahr um CHF 28.3 Mio. (+11.5%) gesteigert werden.
Eigene Mittel und Liquidität.
Die regulatorischen Vorschriften zur Eigenmittelunterlegung und die Liquiditätserfordernisse werden von der BANK-now AG per 31.12.2023 komfortabel eingehalten.
Gewinnausweis.
Die Jahresrechnung 2023 der BANK-now AG weist nach Steuern einen Gewinn von CHF 56.7 Mio. (– CHF 29.8 Mio.) aus. Massgeblich verantwortlich für die Differenz zum aussergewöhnlich hohen Vorjahresergebnis ist das Zinsgeschäft (– CHF 14.0 Mio.), das durch die gestiegenen Refinanzierungskosten (+ CHF 45.1 Mio.) belastet wurde. Weiter führten diverse Sondereffekte in der Höhe von CHF 17.3 Mio., mehrheitlich aus der Fusion der Credit Suisse mit UBS sowie den ABS-Transaktionen, zu einem höheren Geschäftsaufwand. Aus höheren Kommissionen, tieferen Steuern und weiteren Kleinpositionen resultierte andererseits ein positiver Nettoeffekt in der Höhe von CHF 1.5 Mio.