Geschäftsbericht BANK-now 2020
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Rückblick 2020

Schweizer Wirtschaft und privater Konsum geprägt von Corona-Pandemie.

Der weltweite Lockdown im Verlauf der ersten Welle der Corona-Pandemie löste den stärksten Einbruch in der jüngeren Geschichte der Weltwirtschaft aus. Die meisten Volkswirtschaften erholten sich im Anschluss deutlich, doch eine zweite Corona-Welle verpasste der Wirtschaft erneut einen Dämpfer. Die Schweizer Binnenwirtschaft entwickelte sich aufgrund der Corona-Pandemie rückläufig, und das Bruttoinlandprodukt ging um 3.3% zurück. Der private Konsum nahm substanziell um 4.4% ab. Ebenso nahm die Beschäftigung ab, und die Arbeitslosigkeit lag gemäss dem Staatssekretariat für Wirtschaft SECO mit 3.5% höher als 2019. Laut dem «Credit Suisse Sorgenbarometer 2020» ist die Sorge um die Arbeitslosigkeit gestiegen und Ende 2020 eine der drei Hauptsorgen der Schweizerinnen und Schweizer. Am meisten Zukunftssorgen bereitet die Corona-Pandemie.

Deutlicher Rückgang der Konsumkredite und der Fahrzeugverkäufe.

Das Marktvolumen für Konsumkredite nahm im Geschäftsjahr 2020 gemäss der Zentralstelle für Kreditinformation ZEK um 3.2% auf CHF 7.9 Mia. ab. Die Volumina der neu abgeschlossenen Konsumkredite sanken deutlich um 17.2% auf CHF 3.7 Mia.

Der Fahrzeugmarkt war 2020 nach einer Zunahme im Vorjahr wieder deutlich rückläufig. Laut auto-schweiz, der Vereinigung Schweizer Automobil-Importeure, hat sich die Anzahl Neuwagenverkäufe gegenüber 2019 um 24.0% auf gut 237’000 verkaufte Fahrzeuge reduziert. Damit sorgte die Corona-Pandemie für das schlechteste Ergebnis am Automarkt der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein seit über 40 Jahren. Die Zahlen zur Entwicklung des Gesamtmarktvolumens im Leasinggeschäft lagen zum Zeitpunkt der Erstellung des Geschäftsberichts noch nicht vor.

Entwicklung in den Geschäftsfeldern der Bank.

Die BANK-now AG ist als spezialisierte Anbieterin von Konsumfinanzierungen in den Bereichen Kreditfinanzierung und Fahrzeugfinanzierung tätig.

Kreditfinanzierung

Die BANK-now AG bietet Barkredite über unterschiedliche Vertriebskanäle an. Sie vertreibt unter der Produktmarke CREDT-now ihre Produkte direkt über verschiedene Vertriebskanäle und über ein Vermittlernetz. Insgesamt gingen die Ausleihungen in der Kreditfinanzierung um 1.9% zurück. Im Direktgeschäft reduzierte sich das Neuvolumen deutlich. Ausschlaggebend für den Rückgang war die Corona-Pandemie, die dazu führte, dass die Kunden nur sehr zurückhaltend neue Kreditanträge stellten und benötigte Kredite stärker limitierten. Des Weiteren hat die BANK-now AG ihre Marktbearbeitungsmassnahmen stark reduziert sowie die Risikopolitik strenger ausgelegt. Im Vermittlernetz, dem zweiten Standbein ihres Kreditgeschäfts, hat die BANK-now AG ihre Strategie konsequent weiterverfolgt, die Zusammenarbeit mit ihren Partnern weiter intensiviert und neue Partner akquiriert. Dadurch konnte der pandemiebedingte Rückgang des Neuvolumens begrenzt werden – trotz starker Zurückhaltung der Kunden und der strengeren Risikopolitik.

 Fahrzeugfinanzierung

Die BANK-now AG bietet leasing- und kreditbasierte Finanzierungslösungen für den Kauf neuer und gebrauchter Motorfahrzeuge an. Sie kooperiert als markenunabhängige Finanzierungspartnerin mit Schweizer Garagen und Händlern von Personenwagen, Motorrädern und Caravans. Exklusiven Partnerschaften mit Herstellern und Importeuren in der Retail- wie auch der Wholesale-Finanzierung misst die BANK-now AG grösste Bedeutung zu. In der Fahrzeugfinanzierung konnten die Ausleihungen 2020 deutlich um 14.8% erhöht werden. Dies ist insbesondere auf den weiteren Ausbau und die sehr gute Entwicklung der strategischen Partnerschaften und der Vertriebspartner zurückzuführen.

Mitarbeitende.

Per Ende 2020 beschäftigte die BANK-now AG am Hauptsitz in Horgen und in 17 Filialen in der ganzen Schweiz 284 Mitarbeitende (umgerechnet auf Vollzeitstellen) und 11 Auszubildende. Der Personalbestand hat sich damit um 3.9% gegenüber dem Vorjahr erhöht. Der Personalaufbau ist primär auf den Ausbau der strategischen Partnerschaften in der Fahrzeugfinanzierung und auf Investitionen in die Digitalisierung zurückzuführen.

Infrastruktur.

Im Geschäftsjahr 2020 wurde im Rahmen des Lifecycle-Managements die Erneuerung der IT-Plattform- Infrastruktur weiter vorangetrieben, um auch in Zukunft den reibungslosen und fehlerfreien Betrieb der BANK-now Applikationen sicherzustellen. In diesem Kontext wurde die Serverinfrastruktur erfolgreich abgelöst. Des Weiteren wurde die IT-Target-Architektur entwickelt, um die gestiegenen Anforderungen bezüglich Digitalisierung, Flexibilität und Erweiterbarkeit besser abdecken zu können, und es wurde ein Implementierungsprojekt dazu gestartet.

Filialen.

Das Filialnetz mit 17 Standorten per Ende 2020 ist weiterhin ein wesentlicher Bestandteil des Geschäftsmodells der BANK-now AG und trägt massgeblich zum Erfolg im Kreditdirektgeschäft bei. Im Berichtsjahr wurde aus Produktivitäts- und Effizienzgründen die Filiale in Bellinzona (TI) geschlossen. Das entsprechende Marktgebiet und dessen Kunden werden durch die Filiale in Manno (TI) weiterbetreut. Bedingt durch die Corona-Pandemie, wurde das Filialnetz der BANK-now AG im Berichtsjahr temporär für Kundenbesuche geschlossen, und die Kundenbetreuung erfolgte über andere Kommunikationskanäle.

Ausleihungen.

Der Gesamtbestand der Konsumkredite reduzierte sich um 1.9% auf CHF 1.967 Mia., die Ausleihungen im Leasinggeschäft stiegen um 14.8% auf CHF 1.643 Mia. Die gesamten Kundenausleihungen nahmen gegenüber dem Vorjahr um 5.0% zu.

Risikoverlauf.

Die Risikokosten (Veränderungen von ausfallrisikobedingten Wertberichtigungen und Verlusten) haben gegenüber dem Vorjahr um 16.2% auf CHF 44.8 Mio. zugenommen. Ausschlaggebend dafür waren sowohl das weitere Wachstum der Ausleihungen als auch die Bildung zusätzlicher Rückstellungen aufgrund der Corona-Pandemie. Die zusätzlichen Rückstellungen wurden gebildet, um allfällige Verluste abzudecken, die als Folge der Corona-Pandemie nicht ausgeschlossen werden können und sich in der Zukunft materialisieren könnten. Die Rückstellungen werden zukünftig regelmässig anhand der erwarteten Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Geschäft auf ihre Angemessenheit überprüft und bei Bedarf angepasst.

Die Risikobeurteilung für neue Kreditanträge wurde 2020 aufgrund der Corona-Pandemie häufiger überprüft und zeitnah an die veränderte wirtschaftliche Situation adaptiert. Somit konnte die hohe Qualität des Kreditportfolios weiterhin sichergestellt werden.

Risikobeurteilung des Verwaltungsrats der BANK-now AG.

In Übereinstimmung mit den Bestimmungen des Obligationenrechts muss die BANK-now AG Informationen zur Durchführung einer Risikobeurteilung offenlegen. Der Verwaltungsrat hat, basierend auf den allgemeinen Risiken, die für die Credit Suisse Group AG und ihre Tochtergesellschaften identifiziert wurden, eine Risikobeurteilung durchgeführt. Dabei hat der Verwaltungsrat die bestehenden Risikoanweisungen der Credit Suisse Group AG, der Credit Suisse (Schweiz) AG und der BANK-now AG sowie die entsprechenden Richtlinien und internen Weisungen beachtet.

Zinsertrag.

Der Zinsertrag ist die wichtigste Ertragskomponente der BANK-now AG. Aufgrund des soliden Wachstums der Ausleihungen konnte der Zinsertrag im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr um CHF 3.8 Mio. (+1.8%) gesteigert werden.

Eigene Mittel und Liquidität.

Die regulatorischen Vorschriften zur Eigenmittelunterlegung und die Liquiditätserfordernisse werden von der BANK-now AG per 31.12.2020 komfortabel eingehalten. Die BANK-now AG ist gemäss dem Entscheid der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA vom 6.6.2016 von der Einhaltung der Liquiditätsanforderungen nach RS 2015/2 «Liquiditätsrisiken Banken» auf Stufe Einzelinstitut befreit.

Gewinnausweis.

Im Geschäftsjahr 2020 erzielte die BANK-now AG einen Jahresgewinn von CHF 72.4 Mio. (+2.8 Mio.). Der höhere Gewinn nach Steuern ist auf die ausgezeichnete Bestandsentwicklung in der Fahrzeugfinanzierung, auf Kosteneinsparungen in der Marktbearbeitung und auf die günstigere Refinanzierung zurückzuführen. Durch diese Entwicklungen und Massnahmen konnten die aufgrund der Corona-Pandemie erhöhten Rückstellungen mehr als kompensiert werden. Das Ergebnis 2020 ist sehr erfreulich.